Erste Typen 1500 bis 1622 :

Im Jahr 1500 begann Erzbischof Leonhard von Keutschach mit der neuzeitlichen Münzprägung in Salzburg. Zuvor gab es hier nur undatierte mittelalterliche Pfennige (und sehr seltene Goldgulden). Bis zum Jahr 1623 änderte sich an den ausgeprägten Müztypen in Bild und Gewicht (kaum) etwas.

Der Heller (1/8 Kreuzer):

Heller des Leonhard Keutschach

Heller wurden von 1500 bis 1618 geprägt. Heller waren die kleinste Münzeinheit. Die Heller sind generell seltene Münzen, da sich auf Grund der Grösse nur wenige erhalten haben.

Der Pfennig (1/4 Kreuzer):

Zwei Heller ergaben einen Pfennig. Pfennige wurden 1500 bis 1622 geprägt. Anfänglich (unter Leonhard Keutschachund Matheus Lang) wurden sehr grosse Mengen Pfennige und Zweier geprägt, da die grösseren Münzen noch nicht in Mengen im Umlauf waren. Bis zum Jahr 1500 wurde in Salzburg 600 Jahre lang NUR IN PFENNIGEN GEZAHLT !

Pfennig des Leonhard Keutschach (Bild: Macho)
Pfennig des Michael von Kuenburg (Bild: Macho)
Pfennig des Johann Jakob (Bild: Macho)

Der Zweier (2 Pfennige; 1/2 Kreuzer)

Die Prägung erfolgte von 1512 bis 1622. Die Zweier und Pfennige waren das weitestverbreitete Geld im 16. Jahrhundert

Zweier des Georg von Kuenburg
Zweier des Wolf Dietrich
Zweier des Markus Sitticus

Der Halbbatzen (2 Kreuzer):

Die Halbbatzen wurden unter Matheus Lang von 1526 bis 1534 geprägt. Bis zur Einführung der neuen Münztypen 1623 wurden dann keine Halbbatzen geprägt.

Halbbatzen des Matheus Lang (Bild: Macho)

Der Groschen (3 Kreuzer):

Im 16. Jahrhundert wurden nur von 2 Bischöfen Groschen geprägt: 1536 bis 1540 unter Matheus Lang und etwa 1595 von Wolf Dietrich. Bei Bernhart/Roll sind sie Groschen 1536ff irrtümlich den Halbbatzen zugeordnet.

Groschen des Wolf Dietrich (Bild: Rauch)

Der Batzen (4 Kreuzer):

Prägung von 1500 bis 1527, dann erst wieder im 17. Jahrhundert.

Batzen des Leonhard Keutschach (Bild:Rauch)

Der Sechser (6 Kreuzer)

Die Sechser nach der Reichsmünzordnung wurden nur von 1536 bis 1540 geprägt.

Dieses Nominale erscheint erst wieder 1803, nach dem Ende der erzbischöflichen Herrschaft in Salzburg.

Sechser 1536 (Bild: Lanz)

Der Zehner (10 Kreuzer):

Die 10 Kreuzerstücke waren bis etwa 1560 die grösste Münze im Geldumlauf des "kleinen Mannes von der Strasse". Taler und Dukaten waren der wohlhabenden Klasse vorbehalten.

Zehner des Leonhard Keutschach (Bild: Lanz)
Zehner des Matheus Lang (Bild: Lanz)

Der Zwölfer (12 Kreuzer)

Der Zwölfer wurde nur 1536 unter Matheus Lang geprägt, dann erst wieder in der Kipperzeit im Jahr 1622.

Die Prägung der ersten Groschen, Sechser und Zwölfer 1536 resultiert aus dem Anschluss Salzburgs an die Münzübereinkunft Bayerns, Österreichs und einiger Städte des süddeutschen Kreises im Jahr 1535.

Zwölfer 1536, Bild: Dorotheum Wien

Der Vierteltaler (18 Kreuzer):

Die ersten Vierteltaler (Guldiner) wurden unter Leonhard Keutschach und Mateus Lang geprägt, waren aber vorwiegend Schau- und Geschenkstücke. Die Prägung für den Geldumlauf begann im Todesjahr Herzog Ernsts 1540 und wurde dann 1561 erst von Johann Jakob als alljährliche Prägung begonnen.

Vierteltaler des Johann Jakob (Bild: Halbedel)

Der Halbtaler (Gulden) :

Die ersten Halbtaler (zuerst Halbguldiner genannt) wurden 1535 unter Matheus Lang von Wellenburg geprägt. Die Porträthalbguldiner von 1522 sind mehr als Repräsentationsmünzen denn als Umlaufmünzen zu betrachten. Die Münzeinheit Halbtaler (oder Gulden) wurde bis zum Ende des Erzstiftes 1802 geprägt.

Halbguldiner Ernst von Bayern (Bild: Künker)
Halbtaler Johann Jakob (Bild: Schwaighofer)
Halbtaler Wolf Dietrich (Bild: Künker)

Der Taler (72 Kreuzer)

Die ersten Taler (damals noch Guldiner) für den Geldumlauf wurden 1534 unter Matheus Lang von Wellenburg geprägt. Die Porträtguldiner dieses Erzbischofs waren vorwiegend Schau- und Geschenkstücke.

Guldiner des Matheus Lang (Bild: Rauch)
Taler 1567 (Bild Schwaighofer)
Taler 1614 (Bild: Halbedel)

Goldgulden:

Der im 14. Jahrhundert in Florenz entstandene Goldgulden wurde von Leonhard von Keutschach noch in grösserer Menge geprägt, unter seinen Nachfolgern nur noch vereinzelt.

Goldgulden des Ernst von Bayern (Bild: Rauch)

Dukaten:

Der im 14. Jahrhundert in Venedig erstmals geprägte Dukaten wurde in der Neuzeit zur wichtigsten Goldmünze des süddeutsch/österreichischen Raumes. So auch im Erzbistum Salzburg.

Dukat des Leonhard Keutschach (Bild: Rauch)
Dukat des Ernst von Bayern (Bild: Halbedel)
Dukat des Michael Kuenburg (Bild: Halbedel)
Dukat des Markus Sitticus (Bild: Halbedel)

Doppeldukaten:

Die ersten regulären Doppeldukaten wurden unter Herzog Ernst von Bayern geprägt. Der Doppeldukat war die grösste Münze im Geldumlauf. Grössere Dukaten wurden immer als Geschenkstücke geprägt.

Doppeldukat 1548 (Bild: Künker)